2012 Sommer Teil 5

 


Sommer 2012

Bahnsteig im Wandel der Zeit

Teil 1: Rollcontainer

Die menschliche Zivilisation ist mittlerweile auf einem technischen Niveau angekommen, da vergeht einem Hören und Sehen. Problemlos lassen sich Explorer-Sonden gezielt in der Jupiteratmosphäre versenken oder per Smartphone mit Hilfe eines hastig geschossenen Fotos und Gesichtserkennungs-App mittels Abgleich mit Flirt-Portalen der Name des heißen Fegers ermitteln, neben dem man heute morgen aufgewacht ist.

Nur eines ist bis zum heutigen Tage offensichtlich trotz unzähliger und weltweiter Forschungsprojekte nicht in den Griff zu kriegen...

...nämlich dass Koffer mit Rollen unten dran einen Höllenlärm veranstalten, sobald sie in Bewegung versetzt werden.

Schon von weitem zieht man dadurch unweigerlich die Aufmerksamkeit der halben Stadt auf sich, und signalisiert seinen Mitmenschen entweder...

'Ooooh, Studenten auf dem Weg zur Uni!' oder 'Aaaah, ein Business-Kasper!'

Bei der vorliegenden Aufnahme tippe ich mal auf... weiß nicht...

...aber das Befahren der Bahnsteig-Längsrillen stellt sicher eine zusätzlich Hürde dar.

Übrigens hatte der Koffer tatsächlich diese Farbe. Laut profunder Recherche handelt es sich hierbei um das Flaggschiff der BBC-Kollektion (Barbie-Business-Casper), Modelljahr 2011 in der 'Limited Edition', die durch die wasser- und schmutzabweisende Hannah Montana Nanobeschichtung besonders hochwertig und langlebig daher kommt.

 

Teil 2: Back to the Roots

Die gegenüberliegende Seite des Bahnsteigs in Salach präsentiert sich im Gegensatz zum 'Rollcontainer'-Bild noch ganz Old School. Ist das nicht traumhaft?

Keine streng geometrischen und damit widernatürlichen Formen. Hier gibt es seit mindestens 20 Jahren keinen rechten Winkel mehr. Dafür sorgen Wind, Wetter, Eisenbahn, Reisende und Kontinentalplatten-Tektonik.

Die Wände erzählen haufenweise kurzweilige Geschichten, die mühselig nach alter Vätersitte von Hand mit Edding-Stiften für die Nachwelt nieder geschrieben wurden.

Die Sitzbänke stehen mitlerweile unter Denkmalschutz und werden jeden Morgen persönlich vom Stationsvorsteher angekettet. Der Verlust wäre unbezahlbar.

Das alles scheint die Mädels nicht sonderlich zu interessieren, und so widmen sie sich den Dingen zu, denen sich alle Frauen gern zuwidmen...

 

 

 

 

 

 

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