Steckbrief

           Hier entsteht der etwas andere Steckbrief.

       Keine langweiligen Daten, denn wen interessiert das?

 

               


Das Licht der Welt erblickte ich am 1. Oktober 1964 im Kreiskrankenhaus Geislingen / Steige.

Überreicht wurde ich meiner Mutter von einem dunkelhäutigen netten Arzt mit den Worten 'Hier, Frau Bilgery, ist Ihr Frankyboy!' (über die Reaktion meiner Mutter hüllen wir den Mantel der Verschwiegenheit).

Baff erstaunt war ich über die zwei lustigen Kugeln im Kopf, die man in viele Richtungen bewegen konnte.

Die fielen selbst beim krabbeln gar nicht heraus, und damit sie nachts beim schlafen nicht unbemerkt geklaut wurden, konnte ich sie sogar mit Lidern verschliessen!

So zogen die Wochen in's Land, und allmählich entdeckte ich die wahre Bestimmung der Augen...

Hossa!!! Was für ein Farben- und Formenreichtum!!! Ich wußte gar nicht, was ich zuerst in den Mund nehmen oder verschlucken sollte!

Meine Eltern hatten auch solche Dinger und ich blieb folglich nicht unentdeckt. Mein Vater musste allerdings oft so eine komische kleine Kiste vor's Gesicht halten, wenn er mich genauer betrachten wollte. Die klickte manchmal und dabei wurde es sehr hell. Hmmm, vielleicht hatte er eine schlimme Augenkrankheit und das war eine Sehhilfe? Könnte sein...

4 Tage später überreichte er mir ein Stück Papier. Darauf war ein Mensch zu erkennen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte.

Der sah SO sah aus und war 4 Monate alt:

'Frank, schau mal, wer das ist. Das bist DU!', sagte er. Da ich noch nicht sprechen konnte, dachte ich mir eben meinen Teil.

Waaa-waaa, pfpfpfpf, brbrbrbr und aabaaa reichten einfach nicht aus, um ihm zu erklären, daß dieser Gesichtsausdruck keine Rückschlüsse auf mein Oberstübchen zulassen darf. Vielmehr hatte ich zu jener Zeit noch mit erheblichen Fokussierungs-Schwierigkeiten zu kämpfen (der Autofokus wurde erst Jahre später erfunden).

Denn was niemand wusste: Da ich beim Windeln wechseln reichlich Zeit zum Nachdenken hatte, beschäftigte ich mich immer häufiger mit philosophischen Grundsatzfragen. Ist mein Kinderzimmer endlich? Und wenn ja, was kommt dahinter? Und wenn es unendlich ist, wer hilft dann beim tapezieren?

Zumindest diese Frage wurde mit den ersten Spaziergängen beantwortet.

 

 Aha! Das ist also die Welt! Funktioniert die von alleine oder muss ich da jetzt was machen? Und warum hängt niemand seinen Mantel oder Hut an diese lustigen braunen Ständer mit den vielen Armen, die hier überall am Strassenrand herumstehen?

Und überhaupt: Hauptsache Vati hat die Sonne im Rücken mit Blende 8. Ich kann ja mal wieder drein schauen wie Stulle!

 

Historische Werbung, die keiner braucht...   nur EIN Spot...   bleiben Sie dran...

 

Abseits dieser Unwägbarkeiten beschlich mich zu dieser Zeit so oder so ein leiser Verdacht:

Unmittelbar nach meinem offiziellen Erscheinen kam ich mir vor wie der Mittelpunkt des ganzen Universums (gefühlt stand ich auf der VIP-Rangliste auf Platz3... direkt hinter Gott und dem Papst).

Ich musste mich um absolut nichts kümmern, und wenn ich doch mal aus eigener Kraft etwas zustande gebracht hatte, wischte das garantiert jemand ohne Vorhaltungen weg, oder tauschte DIE Teile meiner Garderobe aus, die selbst mit viel Wohlwollen & Mutterliebe nicht mehr an den Duft einer blühenden Wiese in frühlingshafter Morgensonne erinnerten.

So weit, so gut... und da war doch noch dieser Verdacht. Irgendwie sah ich meine Wichtigkeit dahinschmelzen wie einen Alpenmilch-Osterhasen in der Mikrowelle (damals noch Beistellofen genannt). Belegbilder wie das folgende machten die Sache nicht besser...

...und obwohl ich dererlei intime Überlegungen nicht vor meinen Eltern ausbreiten wollte, schienen sie mir doch deutlich in's Gesicht (in welches mir schon wieder die Sonne knallte... ooh Vati) geschrieben zu sein.

Angenommen ich wäre nicht der Mittelpunkt:

Wo sind dann die anderen? Bin ich der einzige hier, der Sonntag nachmittag an der Überkingerstrasse entlang rollt? Wenn ich mich wenigstens mit ein paar Gleichaltrigen austauschen könnte (denn was wissen Eltern schon vom Leben)...

 

Fortsetzung in bälde...