07. Februar 2013
N8-Sichtgerät
Kennen Sie das: ein heißer Sommertag erfährt durch ein kurzes Wärmegewitter ein willkommenes Intermezzo.
Nach 15 Minuten intensivem Niederschlag blinkt bereits wieder die Sonne durch. Es herrscht Windstille, die bodennahen Luftschichten haben sich deutlich abgekühlt, doch Teer-, Stein- oder Betonflächen sind noch warm...
...und Straßen und Gehwege beginnen buchstäblich zu rauchen. Das verdunstende Wasser bringt die Luft an die Sättigungsgrenze. Es bilden sich feine Nebelschwaden direkt über dem Boden. Hammer!
Wie im Kleinen, so ähnlich auch im Großen. Im vorliegenden Fall allerdings zusätzlich noch etwa 25 Grad kälter als im obigen Beispiel. Die Wirkmechanismen bleiben die gleichen:
Kurzer und starker Schneeschauer. Luft kühlt ab. Schnee verdampft an den noch relativ(!) warmen Oberflächen, um kurz darauf in der kühlen Luft wieder zu kondensieren. Die typischen Fraktus-Wolken entstehen, und die Berghänge 'rauchen'.
Der besonders helle Wolkenfetzen linkerhand war an der Basis kaum höher als 60 Meter über Grund.
Die Aufnahme entstand um 18:30 Uhr, also in scheinbar stockfinsterer Nacht...
...und ist ein gutes Beispiel für eine der Haupt-Daseinsberechtigungen der Fotografie, nämlich einmalige Momente für immer festzuhalten. Hier ist dann auch die Frage nach dem passenden Objektiv irrelevant, denn dafür bleibt keine Zeit.
Aus dem Küchenfenster lehnen und abdrücken lautete die Devise, denn kaum 2 Minuten später hatte sich die Dramatik am Himmel bereits wieder verabschiedet.
Dank moderner Sensortechnik kann man problemlos die Nacht zum Tage machen. Beeindruckend, welcher Farbenreichtum dabei zu Tage tritt. Ich finde die Farbtemperatur der Laterne unten links faszinierend. Was für ein kaltes Türkis.
Achten Sie mal bei der nächsten Nachtfahrt darauf, wie wenig 'echtes' weiß von Laternen, Neonröhren und Konsorten ausgestrahlt wird.
April 2011
Die Ruhe vor dem Sturm...
...sieht man diesem Bild buchstäblich schon von Weitem an. Aber was fühlt man dieser Aufnahme an?
Ganz eindeutig die gedrückte Stimmung. Und was hört man diesem Bild an? Richtig, die Stille.
Immer wieder seltsam zu beobachten: etwa 20 Minuten vor Eintreffen der Böenwalze geht kein Lüftchen. Null. Nichts.
Noch bemerkenswerter ist das völlige Fehlen von Vogelgezwitscher & Co. Elektrizität liegt in der Luft, und das spüren unsere Kameraden weit besser als wir.
Immerhin konnten unsere Väters Väter beobachten, wie die Frischmilch bei Gewitterstimmung sauer wurde, und da half auch kein Kühlschrank, denn es lag nicht an der Schwüle. Ähnlich erging es auch den Bäckern. Der Sauerteig funzte ebenfalls nur sehr mäßig unter dem Einfluß der atmosphärischen Elektrizität herannahender Gewitter.
Zwischen der Baumgruppe und dem Bildhintergrund liegt übrigens das komplette Filstal. Während man bei Ostwind die Züge unten im Hufeisen rollen hört (mit den typischen Schwankungen durch vom Wind getragenen Schall), als ob sie nur wenige hundert Meter entfernt wären, sind diese momentan nur noch sehr gedämpft, dafür aber auffallend 'rein' zu vernehmen.
Hat was, diese Wetterlage. Genau mein Ding ;-)
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