NBR Teil 6

Sonderseiten Nebenbahnromantik

 

 

08. September 2013

Dampf auf der Alb

 

SCHARFSCHÜTZE

Wer mit dem Barrett M82 auf 1500 Meter erfolgreich sein Ziel treffen möchte, sollte neben der Windstärke auch die Windrichtung, die Luftdichte, die Temperatur, die Luftfeuchte und natürlich den Abschusswinkel mit in die ballistische** Berechnung integrieren.

Selbstverständlich bestimmt weiterhin auch die Art der verwendeten Munition die Flugbahn, und da nur tote Schützen weder atmen noch zittern, verbleibt nur die Möglichkeit, sich 'Totpunkte' in den unvermeidlichen Bewegungen zu schaffen, an denen man am Abzug drückt...

...und dabei hoffentlich nicht verzieht ;-)

Unter diesen Bedingungen wundert es mich, dass überhaupt schon mal jemand irgend etwas getroffen hat - von beweglichen Zielen ganz zu schweigen.

Wer hingegen mit einem Teleobjektiv einen erfolgreichen Abschuss erzielen will, der hat schon auf weit geringere Distanz ein Problem...

...denn was nützt es, wenn sich das Objekt der Wahl zwar einerseits exakt in der Schärfeebene befindet, die hieraus resultierende optische Information auf dem 'Weg' zur Kamera von allgemeiner Luftunruhe teilweise wieder zerstört wird.

Unter ungünstigen Bedingungen (Sonne versus kühle Luft) können sie schon ab 50 Meter durch Dichteschwankungen verursachte Verzerrungen im Bildergebnis dingfest machen.

Zwischen Waldhausen und Gerstetten scheinte die Sonne zum Auslösezeit glücklicherweise recht unmotiviert, somit konnte die rund 200 Meter entfernte 75 1118 mit gerade noch akzeptabler Schärfe eingefangen werden.

 

 

** unter Ballistik versteht man die Lehre von den Flugbahnen geworfener Körper.

Bereits die alten Griechen / Römer hatten größere Lust an praktischer Anwendung denn an öden theoretischen Abhandlungen.

Die entsprechenden Erfahrungen sammelten sie beispielsweise mit der Balliste, einem Torsionsgeschütz, dass seine Energie aus dem Verdrehen von Seilsträngen und der damit verbundenen elastischen Verformung des Trägerrahmens bezog.

Clever, gell. Aber nicht verwunderlich...

...denn beim Thema 'gegenseitiges Abschlachten' hatte Homo sapiens schon immer grenzenlose Erfindungsgabe, Zeit, Geld und Motivation zur beständigen Weiterentwicklung bzw. Neuerfindung der dazugehörigen Spielzeuge.

Wenn es hingegen darum geht, den Müll runter zu bringen, kommt die Krone der Schöpfung selbst im Jahre 2014 nur schwer in die Puschen ;-)

 

 

ANDREA'S KREUZ...

...war offensichtlich nicht nur für mich ein willkommener Ausschmücker im Nachschuss zum obigen Bild. Auch der Herr im historisch karierten Hemd scheute weder den unglaublichen Fahrtwind, noch die (potenzielle) Gefahr der Kollision mit einem (eventuell) auf einer Leiter im Profil stehenden Kollegen, um seine Aufnahme mit eben jenem Warnschild aufzuhübschen.

Gut erkennbar die auf die kürzere Distanz deutlich gestiegene Abbildungsleistung der bodennahen Luftschichtung.

Leider wurde dies durch das absolut unerzogene Verhalten der Rauchfahne teilweise wieder zunichte gemacht.

An obigem Bild sieht man nämlich (und nicht 'nähmlich', sonst wär' ich ja dähmlich), dass selbiger große Lust verspürte, sich nach kurzem Aufstieg rechts des Schienenbett (in Fahrtrichtung gesehen) auf Augenhöhe breit zu machen, um des Fotografen Freud mit Kontrastarmut buchstäblich einzutrüben.

Suuupi...

 

 

 

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