NBR Teil 3

 

08. September 2013

Dampf auf der Alb

 

Alles einsteigen!!!

Wirklich Alles?

Die schönsten Teleaufnahmen sind jene, bei denen sich nicht die Brennweite, sondern die Bildgeschichte in den Vordergrund drängt. Dies gilt übrigens auch für Weitwinkelaufnahmen, für Aufnahmen mit Standard-Zooms...

...sowie für alle anderen Aufnahmen.

Unter Einsatz des Teles und der zugehörigen Stauchung des Sonderzugs scheint es kaum vorstellbar, dass die ganze Meute ein gemütliches und überdachtes Plätzchen finden wird (warum denke ich gerade jetzt an Indien?).

Es ist ja auch verständlich, dass hier alle mitfahren wollen, denn heute ist der legendäre Amstettener Indigo-Eisenbahn-Aktionstag:

Jeder, der zum Zeitpunkt des Einstiegs ein blaues Kleidungsstück am eigenen Körper trägt, erhält in den Jahren 2017-2019 mindestens mehr als 13% Rabatt auf alle Sonderzugfahrten außerhalb der EU.

 

 

Schenkt man meinen Ausführungen Glauben, gehört die Strecke zwischen Amstetten und Gerstetten zu den schönsten im ganzen Universum. Schade, dass die zweite von Amstetten abgehende Nebenbahn nur noch bis Oppingen, und nicht wie anno dazumal bis Laichingen führt.

Aber mal im Ernst:

Nebenbahnen sind fast immer romantisch gelegen, denn das liegt in der Natur ihrer Sache bzw. Bestimmung. Sie führen durch wenig besiedeltes Gebiet, und präsentieren sich meist kurvig und bergig, sofern das Gelände nicht zur kerzengeraden Bolzstrecke einlädt (wie beispielsweise von Neu Ulm über Gerlenhofen nach Senden).

Hier bei Stubersheim scheint heute die Zeit nicht nur stehengeblieben zu sein, sie schlägt vielmehr eine Rolle rückwärts in die 50er Jahre des letzten Jahrhunderts.

Entsprechend nostalgisch habe ich die Bildaufbereitung gestaltet.

 

 

Was viele nicht wussten:

Das Hobby Eisenbahnfotografie besteht zu einem alles überwiegenden Teil aus der Nichtfotografierung von Eisenbahnen.

Die meiste Frei(?)zeit schlagen wir vielmehr tot mit sagenhaften Aktivitäten wie folgt:

Geduldsamer Wartung, chronischer Verkehrsrot-Missbilligung, gelangweilter Herumstehung, hoffnungsfroher Mobilfunkung, gehetzter Hinterher-Fahrung oder zerknirschter Nachhause-Schleichung.

Je nach Witterung gesellen sich in der Kategorie 'Sinneserfahrung im Grenzbereich' noch zusätzlich die treuen Weggefährten Durchnässung, Verwehung, Erfrierung oder Überhitzung im Kampf um den besten Schnappschuss dazu.

Mit etwas Glück trifft man sogar auf Fotografen, die Erfahrungen in der Kategorie 'Sinneserfahrung ausserhalb des Grenzbereichs' sammeln durften...

...und mit stolz geschwellter Brust ihren Enkeln am abendlichen Kaminfeuer Geschichten von 'erfolgreicher 3-stündiger Harndrang-Unterdrückung im Februar 1985 bei -19°C an der Strecke Memmingen-Kempten' berichten.

Naja... bei drei Lagen Thermowäsche, Russenmütze und tellergroßen Fäustlingen verbleiben auch nicht wirklich viele aussichtsreiche Alternativen.

Wie auch immer: wahnsinn, oder? Wir sind schon echte Helden, gell.

Zurück zum Bild:

Dieser werte Kollege hingegen wird in kurzer Zeit einen der wenigen Augenblicke durchleben dürfen, in denen tatsächlich geknipst (wahlweise gefilmt) wird.

Beste Grüße und gutes Gelingen!

 

 

 

 

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