Menschen Teil 9

 

Herbst 2012

Die Zwei glorreichen Vier

Ein samstäglicher Spaziergang durch den Herbstwald:

'Hey Snoopy, mach' doch mal ein Bild von uns!' schallerten plötzlich einträchtig die Kehlen meiner lieben Vesna mitsamt Piratentochter, und postierten sich dabei an einen ziemlich merkwürdig gewachsenen Baum. Zumindest hatte nun jeder seinen eigenen Stamm zum dran rum lümmeln.

Da ich eine 150mm Festbrennweite am Gehäuse hatte, musste ich zuerst wieder den halben Weg zurück laufen. Es sollte ja ein Portrait entstehen und keine Detailstudie ;-)

Zum knuddeln die Beiden, gell...

 

Die mindestens ebenso bedeutsame 'Kehrseite der Medaille':

Wer mein Herz erobern will, der muss ordentlich Blödsinn im Kopf haben...

...denn wer sich dafür entscheidet, mit einer großzügigen Portion Humor durch's Leben zu wandern, tut dies - bewusst oder unbewusst - meist aus gutem und tiefreichendem Grund. Wer 'lustigen' Menschen generelle Oberflächlichkeit unterstellt, springt deshalb oftmals viel zu kurz.

Hier sehen wir Vesna bei der spontanen Interpretation einer Bülent Ceylan-Haarvariante. Der Mannheimer Komiker (Vater Türke, Mutter Deutsche - also nur halb getürkt. 'Döner for One', 'Wilde Kreatürken') liegt voll auf unserer Wellenlänge.

Mir mache uns kaan Schedress, Alda. Mir habbe Schebass uff de Gass!

 

 

 

...und jetzt singen wir alle...

Here comes the Man in Black. Galaxy Defender. Here comes the Man in Black. He won't let you remember.

So ähnlich sang es Will Smith, einer der Herren in schwarz, und mit seinem Blitzdingsda nahm er an der Seite von Tommy Lee Jones tatsächlich so manch' unbedarftem Erdenbürger die Erinnerung. Der Song zum Film stammt übrigens im Original von Patrice Rushen (sending you 'Forget Me Nots') und ist für meinen Geschmack eines der Disco-Titel schlechthin.

Aber zurück zum Thema: Männern in schwarz haftet offenbar zumindest etwas mysteriöses, wenn nicht gar unheimliches oder beängstigendes an, sie eignen sich als Schreckfigur und wurden in meiner Kindheit spielerisch in der Turnstunde verarbeitet.

Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? Niemand! Und wenn er aber kommt? Dann laufen wir davon!

Und das taten wir dann auch, und zwar von einer Seite der Turnhalle zur gegenüberliegenden Seite. Ein einzelner 'schwarzer Mann' kam uns dabei entgegen und versuchte, so viele wie möglich von unserer Horde anzutippen.

Die Angetippten gehörten in der Folgerunde zum schwarzen Mann und machten sich nun daran, die Übriggebliebenen anzutippen. Wer als letzter angetippt wurde, hatte gewonnen.

Woher stammt diese Spiel? Eine Erklärvariante führt die Ursprünge auf den schwarzen Tod (Pest) zurück. Macht Sinn, denn wer von der Pest (dem schwarzen Mann) infiziert (angetippt) wird, gehört nun ebenfalls zum Heer des Todes.

Kein Wunder, dass dieses Spiel heutzutage keiner mehr kennt, denn erstens wäre 'schwarzer Mann' ein politisch völlig unkorrekter Begriff, und zweitens wird im Jahre 2012 wohl kaum ein Erziehungsberechtigter ausrufen wollen:

Schaut mal, unser Kevin-Cheyenne! Toll, wie er da in Panik und mit kaltem Schweiß auf der Stirn versucht, der Pest davon zu rennen. Ist er nicht süß? Mach' doch mal ein Foto mit Deinem iPhone 6 Galaxy!

Zurück zum Bild:

Aufnahme des nächtens in Augsburg. Augsburg gelang mit dem Marionettentheater 'Augsburger Puppenkiste' der dauerhafte globale Durchbruch. Plagiate wie die 'Puppsburger Augenkiste' hielten sich dagegen oft nur wenige Monate über Wasser.

 

 

 

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