2012 Sommer Teil 2

 


 

Sommer 2012

Salach ist auch nicht mehr was es war...

Ja siehst Du denn nicht den apokalyptischen Reiter am Horizont? Nö?

Klar doch, der hängt nämlich schon seit Wochen in Salach im Prellbock (der urigen Kneipe nicht nur für Eisenbahnfreunde) rum. Sein Klepper indes leidet derweil an Verdauungsproblemen, kein Wunder bei der ständigen Vollkorn-Hafer-Rohkost.

Ernsthaft:

Auch Salach fällt dem Lärmschutz anheim, und wissen sie, was mich am meisten bei der ganzen Bahnhofsumbauerei stört?

Die Beliebigkeit bzw. Austauschbarkeit. Ehemals unverwechselbare Gesichter (bestes Beispiel: Urspring TURS) fallen einer funktionsoptimierten Modulbauweise anheim und verkommen zum drögen Haltepunkt.

Da betrachte ich doch lieber den Zahn der Zeit. Der hat wenigstens eine Geschichte zu erzählen.

 

 

...auch Geramond hilft hier nicht weiter...

Reisen um des Reisens Willen erscheint angesichts zunehmder Lärmschutzverwand(l)ung fortschreitend sinnentleert.

Warum montiert man die Schutzwände nicht einfach an die Drehgestelle? Kicher kicher. Oder warum investiert man nicht verstärkt, nein halt, volle Kanne(!) in Leisetreter-Drehgestelle? Da klingt selbst ein leerer Containerzug gar liebreizend im Ohr des Zuhörers...

...und das über die gesamte Strecke!

Klingt logisch, und scheidet deshalb aus. Denn fast überall, wo EU-Beschluss draufsteht, ist garantiert auch schierer Blödsinn drin. So rollt bspw. ein Zug bei Urspring für ca. 20 Sekunden durch den schallgeschützten Haltepunkt...

...um anschließend für ca. 1 Minute in der kurvenreichen Strecke bis Lonsee das komplette Lonetal zu beschallen, als ob's kein Morgen gibt. Selbstverständlich macht hierbei der ausgesandte Schall an den Ortsrändern höflichst halt. Jesus hilf!

Zum Bild:

Aufnahme auf Basis RAW und in liebevollster Handarbeit ausbelichtet mit der Zielsetzung der Generierung des Ich-schau-durch-ein-Fenster-ins-Freie-Gefühl (Hey, sieht aus wie in echt).

Die Priorität wurde auf maximalen Dynamikumfang gelegt, unter Umschiffung von Konstrastarmut (Vergrauung) und HDR-Look (ganz furchtbar).

 

 

...und das DB-Servicepersonal zeigt sich machtlos...

Mein lieber Herr Colorfrank, was soll man denn da noch machen. Ich kann meine Garderobe komplett abschreiben. Das dröge Design der Schutzwände passt weder zu meiner Haarspange noch zur restlichen Dienstkleidung.

Ich lass' dann jetze mal die Rolläden runter. Schönen Tach auch...

 

 

Der Blick nach Nordwesten...

...ist um kein Haar besser. Gut, dass es den Doppeldiesel gibt, mit dem man das schlimmste verdecken kann. Mittlerweile (September 2012) ist dieser Blick auf den Bahnsteig Geschichte, denn nun laden hier die neuen Bahnsteigmodule (Zwischenlagerung weithin sichtbar unweit Bahnhof Süssen) zur gepflegten Langeweile ein.

Zum Bild:

Die Perspektive wurde nur teilweise korrigiert, um das Feeling des Blickwinkels (von unten nach oben) zu erhalten. Die Aufbereitung erfolgte in weithin unbekannter CYOR**-Technik, kicher.

Dabei hat die Darstellung der Stimmung, wie ich sie zum Aufnahmezeitpunkt empfand, Vorrang gegenüber der Realität, wobei die hiermit erzeugte künstlerische Authentizität dem Betrachter nach wie vor glaubwürdig erscheinen soll (ja, so hätte es sein können). Macht irre Spaß, man lernt viel und kann die Kreativität von der Leine lassen.

** Create Your Own Reality ;-)

 

 

 

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