2013 März Teil 2

 

09. März 2013

TeleVision

420 967-2 war zum Zeitpunkt der Aufnahme noch sehr arg weit entfernt, das dürfen Sie mir glauben. Sehr arg weit ist auch die Bildaufteilung vom goldenen Schnitt entfernt. Jener ist nicht mal bronze, von silber ganz zu schweigen.

Auch könnte man S2 vermutlich besser platzieren, und überhaupt: hinterher weiß man sowieso immer alles besser.

Zum Trost überzeugt allein die Abbildungsqualität. Gar nicht so einfach, mehr oder weniger freihand (und ohne Stabi) bei all dem Gezitter ohne Verwacklungsunschärfe nach Hause zu rollen.

Für die Schärfe des Motivs spielt aber ein anderer Faktor die erste Geige:

Der Standort lag seit etwa 20 Minuten in voller Abschattung. Nur dieser Tatsache ist die hervorragende 'Fernsicht' geschuldet, denn bei Sonne erhitzt sich das Gleisbett immer(!) stärker als die aufliegende Luftmasse...

...und dies innerhalb weniger Minuten. Denn obwohl Gestein ein guter Wärmeleiter ist, dringt die Wärme nicht sehr tief ins Gleisbett. Schuld daran hat die in den Hohlräumen eingeschlossene Luft.

Wie auch immer, die Folgen sind bekannt:

Vergleichbar mit Wasser, welches im Kochtopf von unten erhitzt wird, lösen sich Warmluftblasen (Thermik) über den Schienen ab und ziehen kühle Luft nach sich. Das typische Flimmern entsteht. Schärfe? Vergessen Sie es.

Noch schlimmer: die erwärmten bodennahen Luftschichten sind optisch dünner als die höheren Luftschichten, und beugen damit flach von oben eintreffende Lichtstrahlen wieder nach oben. Somit sieht man horizontnahe Teile des Himmels über den Schienen flimmern. Fata Morgana lässt grüßen.

Des weiteren können Sie Teile des herannahenden Zuges auf dem Kopf stehend unterhalb des Originals beobachten. Mutti Natur bietet genügend Überraschungen, wenn man hinsieht.

Zurück zum Bild & a propos (saubere) Mutti Natur:

Endersbach belegte bei der 2012 ausgerufenen Umweltaktion 'Unser Dorf soll sauberer werden' einen respektablen Platz Viertausendzweihundertsiebenundfünfzig...

 

 

Das Belegbild zur Fata Morgana

928 hat vor wenigen Sekunden den Standort passiert. Auf (über?) dem Gegengleis ist bereits 218 439-8 erkennbar, wie sie aus Richtung Ulm heranrollt (-fliegt? -hovert?).

Mehr als genug interessante Effekte sind aus dieser Momentaufnahme ablesbar:

A) ein Suppenzoom ist und bleibt ein Suppenzoom, die bildbestimmende Unschärfe resultiert hier aber eindeutig aus der Luftunruhe.

B) auch bei bereits tiefstehender Sonne brodelt das Schienenbett noch recht ordentlich.

C) die Schienenstränge werden mit zunehmender Entfernung stetig verschwommener, bis sie dann fast schlagartig im Nichts verschwinden. An diesem Punkt ist die Entfernung groß genug, damit die dazwischen liegenden Luftmassen als Beugungslinse funktionieren können.

D) Aus diesem Grunde schwebt 218 439-8 scheinbar in der Luft. Das auf dem Kopf stehende Spiegelbild der unteren Lokfront lässt sie mit einem langen dunklen Bart daherkommen, an dessen unterem Ende sogar zwei verkehrsrot schimmernde Zipfel erkennbar sind.

 

 

 

 

 

 

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