Wolken und Wetter Teil 7

 

30. April 2011

 

Den Blauton-Einstreuungen (siehe 29.April) auf den Grund gegangen.

Die von links nach rechts herangezogene Wolkenbank hat soeben den Standort verdunkelt. Noch weiter rechts herrscht großflächiger Sonnenschein.

Dies sorgt dafür, dass der 'psychologische Weißabgleich' unvermindert auf Sonne justiert bleibt. Damit erscheint die Auflockerung linkerhand besonders blau, und wer genau hinschaut, erkennt sogar regelrechte Blaulicht-Kegel in Richtung Erdboden scheinen.

Die Aufnahme spiegelt exakt die realen Verhältnisse wieder - ich schwöre. Überprüfen sie meinen Schwur während der nächsten Rückseitenwetterlage ;-)

 

 

 

29. April 2011

 

AtmosFear

Geht doch! Man muss nur ein bißchen Geduld haben, und derweil das Lästern nicht vergessen (siehe unter 22. April).

Auf seine alten Tage versucht der eigentlich als Kapriolen-Kandidat berüchtigte Monat, seinem Ruf alle Ehre zu machen...

...und das macht er ziemlich gut, wie ich finde.

Interessant die Blauton-Einstreuungen in den Wolken, die ich zunächst für einen Murks meinerseits hielt, und die mir bisher so nie aufgefallen waren. Demnächst dazu mehr.

 

Aufnahme bei Oberböhringen auf der Albhochfläche. Die Bäume am linken Bildrand verraten den starken Bodenwind aus südost.

 

 

 

 

22. April 2011

 

Another one bites the dust

Hey, schon wieder ein Sonnentag! Lasst uns rausgehen. Schnappen wir den Drahtesel und fahren eine Runde durch die saftige Natur, tanken frische Luft...

...und singen dazu den (kürzlich aufgrund der Witterung der letzten Jahre neu geschriebenen) Kinderreim:

April, April, der macht was er will!

Mal Sonne und mal Sonnenschein,

dann scheint die Sonne wieder zwischendrein.

Nun seht, nun seht,

wie's wieder sonnt und scheint,

und jetzt, oh weh, oh weh,

da scheint schon wieder Sonnenschein!

Glückwunsch!

 

 

 

 

19. April 2011

 

Staubfänger

Unter dem Begriff 'Peplosphäre', auch Grundschicht genannt, versteht man die untersten 1 bis 2 Höhenkilometer der Atmosphäre. Diese bilden den primären Motor des Wettergeschehens (durch Sonneneinstrahlung, nächtliche Abstrahlung, Geländeformation und -beschaffenheit).

In der Peplosphäre sammeln sich bei entsprechender Wetterlage (stabiler Hochdruck) auch gerne Aerosole, feinste Staub- und Schmutzpartikel, die aufgrund ihres geringen Gewichts nicht zu Boden sinken.

Blütenpollen sind fantastische Aerosole, und der seit Unzeiten fehlende Regen hat eine ausgeprägte Dunstschicht im Filstal zur Folge.

Die Grenze zur klaren Luft lässt sich in der Dämmerung und mit leichter Überhöhung besonders gut erkennen.

Im Bild sind etwa 34 Trillionen Pollen sichtbar, und mein Mitgefühl gilt allen Allergikern. Jetzt ist mir auch klar, warum Verschmutzung im englischen als 'Pollution' bezeichnet wird ;-)

 

Aufnahme am Albtrauf bei Salach. Blickrichtung talauswärts.

 

 

 

17. April 2011

 

Kleine Mondkunde

Ein tiefstehender Mond in pollentrüber Atmosphäre repräsentiert nicht gerade das, was man unter idealen Aufnahmebedingungen versteht, aber dank (übertriebener) Scharfzeichnung lässt sich dennoch einiges erkennen... und erklären sowieso.

Auffallend der große Krater Kopernikus (Bildmitte links unten) und der absolute Showstar Tycho (rechts unten), der die enorme Wucht des Einschlags durch seinen sonnenstrahlenförmig verteilten Auswurf verrät.

Auch müssen diese beiden Einschläge mondgeschichtlich ziemlich jung sein, da sie kaum von anderen Ereignissen überpinselt wurden.

 

Hinweis: wer in der vorliegenden Aufnahme nicht nur den Mond, sondern auch Sterne erkennen kann, sollte dringend staubwischen ;-)

 

Warum erscheint uns eigentlich ein tiefstehender Mond so auffallend groß?

Die Antwort darauf ist eine wahrnehmungspsychologische und nennt sich 'Uhrglas-Effekt':

Das 'Himmelszelt' (und auch den nächtlichen Sternenhimmel) nehmen wir nicht wie eine halbkugelförmige Sphäre wahr, die sich von Horizont zu Horizont spannt, sondern eher wie eine sehr flach gewölbte Kuppel (Uhrglas).

Folglich vermuten wir Objekte senkrecht am Himmel viel näher am Betrachter als Objekte dicht über dem Horizont.

Da wir also den tiefstehenden Mond fälschlicherweise viel weiter entfernt vermuten, sollte er auch kleiner erscheinen...

...das tut er aber nicht (denn selbstverständlich hat der Mond in jeder Position am Himmel die messbar gleiche Ausdehnung)...

...und folglich erscheint er uns 'unpassend groß'. So einfach ist des Rätsels Lösung.

 


 


--> zurück zum Verzeichnis