Gleisbau Juli 2013 Teil 3

 

TRENNUNGSSCHMERZ

Wenn eine Beziehung mit Lüge und Betrug endet, warum sollte man sie dann nicht gleich damit beginnen?

Diese etwas merkwürdige, aber zumindest schlüssige Theorie vertritt Nicolas Cage, seines Zeichens Waffenhändler im absolut sehenswerten Kinofilm Lord of War.

Die in vorliegender Aufnahme gezeigte Trennung ist hingegen eine äußerst ehrliche und erfolgt in konstruktiver Teamarbeit. Während 'Der Türke' (Erläuterung siehe weiter unten) mit seinem Bagger (vorne links und hinten rechts erkennbar) hilfreich und anhebend zur Hand geht, wird das Gleis mittels Trennscheibe auf die richtige Länge gebracht...

...während der zweite Kollege den schwebenden Strang stabilisiert.

Bei solchen Szenen fällt mir regelmäßig der Kalauer 'Drei Mal abgesägt und immer noch zu kurz!' ein.

Naja. Wer kann, darf gerne lachen.

Dieses Funkenflug-Bild gehört zum absoluten Standard- und Pflichtprogramm eines jeden Gleisbau-Fotografen, und wird gerne auch in nächtlicher Umgebung festgehalten.

Solange wollten die Arbeiter hier aber nicht warten.

Schade eigentlich...

 

 

 

Ohne Mampf kein Dampf

Punktgenau platziert 'Der Türke' seinen Bagger an die mobile Tankstation, die von meinem Lieblingsmitarbeiter gerade zur Befüllung vorbereitet wird.

Da ich bei dererlei Arbeits-Szenen gerne nur mit der Schärfe freistelle, baue ich 'störende Elemente' mit ein, um die Betriebsamkeit zu betonen.

Die Beiden machen das ja nicht aus Jux und Tollerei, und drum herum tobt der Bär. Da würde ein Bildaufbau, der beim Betrachter den Eindruck 'Romantische Betankung eines Baggers im schönen Filstal' entstehen lässt, doch glatt das Thema verfehlen.

 

 

 

Da Mensch und Maschine im gleichen Universum und unter identischen Naturgesetzen Arbeit verrichten bzw. ihr Leben ausgestalten, sind sie sich ähnlicher, als man glauben mag.

Vom intelligentesten Einzeller bis hin zum dümmsten Homo sapiens gilt der folgende Grundsatz:

Wen man vorne nichts reinschmeisst, kommt hinten nichts raus.

Bei über 35°C am Gleisbett tritt aber der reine Energiestoffwechsel eher in den Hintergrund, denn der normal ernährte Mitteleuropäer verfügt über ausreichend körpereigene Rohstoffreserven.

Viel wichtiger ist unter solchen Bedingungen die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme. Wasser reguliert über die beim Schwitzen entstehende Verdunstungskälte den Wärmehaushalt und dient als Trägersubstanz sowohl für die Zufuhr von Nährstoffen als auch der Abfuhr von Abfallprodukten.

Also hoch den Humpen und zum Wohlsein!

 

 

 

Bei diesen extremen Arbeitsbedingungen führt die Unterlassung der Flüssigkeitszufuhr innerhalb kürzester Zeit zu allgemeiner Verwirrtheit und Aggressionsausbrüchen.

Hier beoachten wir Hans-Peter (sämtliche hier aufgeführten Namen wurden von der Color-Redaktion geändert) beim Versuch, seinen Kollegen Klaus-Dieter kalt zu stellen.

Klaus Dieter wirkt sichtlich beeindruckt, und auch Mitarbeiter Gustav linkerhand, der zufällig Zeuge des Ereignisses wurde, zeigt sich über alle Maßen besorgt und erschrocken.

 

 

 

 

 

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