2016 037

12. Juni 2016

 

Filsbahnromantik - eine Frage des Standpunktes?

 

Zwischen Gingen und Süssen gibt es Abschnitte, die seit der Elektrifizierung mit der Zivilisation nicht mehr in Berührung gekommen sind, und würde nicht gelegentlich ein Unkrautvernichtungszug über die Gleise rollen, wäre die ganze Trasse wahrscheinlich längst in Vergessenheit geraten.

Neulich fand ich unweit der Baumgruppe rechterhand einen Oberschenkelknochen, Teile eines Stativs sowie die sterblichen Überreste einer Canon AE-1  Kamera.

Schon interessant, was selbst Fuchs und Hase alles so verschmähen.

 

Jetze aber mal ohne Flachs, dafür die Frage im Titel gleich beantwortet:

Selbstverständlich ist Fotografie eine Frage des Standpunktes, sogar eine nahezu ausschließliche. Hinzu kämen dann noch Faktoren wie Blickrichtung, Brennweite (lies: Bildausschnitt), Blende und Auslösezeitpunkt...

...von den manipulativen Möglichkeiten der (überhaupt nicht katholischen) Postprozession mal ganz zu schweigen.

Au, by the way, hierzu eine kleine Punchline für Insektenfreunde:

Sie können es in puncto Nachbereitung übertreiben wie sie wollen - aus ihnen wird dennoch nie ein Prozessionsspinner. Aaaaahahahahaaaa...

 

Und watt iss nu die Moral von Franks wirr in den Wald geschriebener Geschicht?

Ganz einfach: unter Berücksichtigung der oben aufgezählten Faktoren können sie den Betrachter in fast beliebige Richtungen dirigieren, denn einem Foto fehlt so ziemlich jeder Kontext, mindestens aber der räumliche und der zeitliche.

So spielt es für sie als Betrachter der nachfolgenden Aufnahme überhaupt keine Rolle, was vorher und nachher (zeitlich) bzw. um mich herum (räumlich) abgegangen ist, denn sie haben sich ihren eigenen Kontext längst zusammen gereimt...

...während ich nach erfolgtem Abschuss der 218er Doppeltraktion im Dreck und am Rande einer Grossbaustelle zurück zum Auto eiern musste.

Na prima...

 

 

 

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